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Zweigstelle: GHS-Schulbibliothek	Standort 2: Sachmedien	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:	Mediengruppe: Kindersachbuch	Signatur: KU 840 HOP	MEKZ: SK-Kindersachbuch

Rezension: Kindern einen Zugang zu Kunst eröffnen, ist ein schwieriges Unterfangen. Die Künstlerbuch-Reihe "Abenteuer Kunst" nimmt sich diesem Ziel seit 1996 mit inzwischen 35 Bänden an. Auf jeweils 32 Seiten werden einzelne Künstler von Leonardo da Vinci bis Keith Haring, seltener auch Künstlergruppen wie Der Blaue Reiter oder einzelne Phänomene wie die afrikanischen Tiermasken verständlich vorgestellt. Die Reihe bietet hochwertiges Bildmaterial, das im Gesamtwerk und meist in der Biografie verortet wird, wobei nicht selten ein einzelnes Werk oder ein Zyklus im Zentrum stehen. Mit gezielten Fragen und Beschreibungen versuchen die verschiedenen AutorInnen, die Kinder vom bloßen Angucken zum genauen Betrachten und schließlich zum Verstehen zu führen. Das gelingt der Reihe in unterschiedlichem Maß. Spitzentitel der letzten Jahre ist m. E. "Paul Klee. Kunststücke der Tiere" mit den kleinen philosophischen Anregungen und den Erklärungen zu den verschiedenen Techniken. Bemerkenswert an den aktuellen Titeln: Mit "Frida Kahlo" ist zum ersten Mal ein Band einer Künstlerin gewidmet (zuvor gab es nur ein wenig Gabriele Münter im Doppelband mit Wassily Kandinsky). Mit "Edward Hopper" erscheint zum ersten Mal eine amerikanische Lizenzausgabe. Und Salvador Dalí wird zum Superstar der Kunst stilisiert. Aber keiner der drei Bände überzeugt so ganz. In "Salvador Dalí" geht die Autorin zwar den schalkhaften Kompositionen gut auf den Grund, ihre Texte sind jedoch reißerisch geschrieben. Schlimmer aber ist die (im besten Fall) verspielte Gestaltung: Jeder Seite sind Computer-Grafiken und -Muster unterlegt, die das Dargestellte widerspiegeln sollen. Das macht aber - zusammen mit zu vielen Schrifttypen, -farben und -größen - den Gesamteindruck unruhig und lenkt stark von den Kunstwerken ab. Das gilt für die ganze Reihe, wenn auch meist weniger krass und mit einigen Ausnahmen. Eine solche ist "Edward Hopper". Die schlichte Gestaltung hier bietet nicht nur Auge und Seele Erholung, sondern auch Platz für Skizzen und Fotos, die die Entstehung der Bilder dokumentieren. Die Schwäche dieses Bandes liegt hingegen am betulichen Ton der Autorin und an der Werkauswahl: Wie schon in "Edgar Degas" ist die Motivwahl zu eng, umfasst hier fast nur Holzhäuser am Meer und Segelboote. "Frida Kahlo" hingegen ist äußerst spannend in Text und Bild. Diese Künstlerin ist mit ihrem Stil, ihren Motiven und ihrer Biografie für die Reihe besonders geeignet. Leider werden die unglaublich schwierigen Lebensumstände (Verletzung, Politik, Eheprobleme) und deren Auswirkung auf ihre Arbeit nur am Rand erwähnt, was viele Fragen unbefriedigt offen lässt. Das Dilemma der Reihe "Abenteuer Kunst" ist also, dass sie zwar insgesamt sehr wertvoll ist, die einzelnen Bände hingegen selten restlos überzeugen. Empfohlen kann sie deshalb als Ganze vor allem Bibliotheken und Schulen werden, so dass die Kinder sich das Beste herausnehmen können und LehrerInnen Ideen und Vorlagen für den Kunstunterricht finden.

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